München, den 24. Oktober 1917.

Lieber Wien!

Ewald bittet mich, Ihnen seine Habil.-Schrift zu schicken mit der Bitte, sie in die Annalen aufzunehmen. Es ist eine etwas mühsame Arbeit; ob dabei viel für die Beobachtung herauskommen wird, bleibt offen. Sie stellt aber dem Verf. ein gutes Zeugnis aus hinsichtlich consequenter Begriffsbildung und selbständigen Denkens, so dass ich keinen Zweifel hatte, sie als Hab. Schrift anzunehmen.

Von meiner Disp[ersions]-Arbeit fehlen leider noch die Correkturen. Viel weiter bin ich inzwischen nicht gekommen; einen kurzen Nachtrag möchte ich aber doch gleich bei der /2/ Correktur schreiben.

Die Polemik Epstein-Schachenmeier möchte ich gern durch einen Brief an Sch. schlichten oder mildern. Ich denke schon, dass Epstein recht hat.

Letzten Montag musste ich über die Atommodelle im polytechn. Verein in Gegenwart des Königs [vortragen]!

Ich bin recht froh, dass wir Fajans hier haben. Er ist angenehm und sehr gescheid.

Viele Grüsse von Ihrem
A. Sommerfeld