Haarlem, den 14 Februar 1917.
Lieber Herr Kollege,
Ich lese in der Physikalischen Zeitschrift, dass die Berliner Akademie Ihnen die Helmholtz-Prämie verliehen hat und möchte Ihnen nun zu dieser hohen Auszeichnung meine herzlichen Glückwünsche aussprechen. Ich benutze die Gelegenheit um Ihnen zu sagen, wie sehr ich /2/ Ihre Arbeiten über die Theorie der Spektrallinien und der Röntgenstrahlen bewundere. Ihre Resultate gehören zu dem Schönsten, das je in der theoretischen Physik erreicht worden ist. Wer hätte noch vor wenigen Jahren daran denken können, dass die Relativitätsmechanik uns den Schlüssel zur Enträtselung so mancher Geheimnisse liefern würde.
Ich hoffe sehr, dass es Ihnen und den Ihrigen in diesen traurigen Zeiten gut gehen möge.
Mit freundlichem Gruss
Ihr ergebener H.A. Lorentz