Göttingen den 31. 3. 13
Ein symmetrisches Zeeman-Quintett!
Lieber Herr Kollege!
Herzlichen Dank für die freundliche Zusendung! Ich sende sie Ihnen lieber gleich zurück, damit die wichtigen Dokumente sicher in Ihre Hände kommen.
Meine Erwartungen gingen auf etwas anderes als auf die Bestätigung
Ihrer 'Dimensionsgleichung', die mir vom theoretischen
Standpunkt so selbstverständlich schien,* daß ich in meiner ersten Arbeit gar nicht
darauf hingewiesen habe. Ich hoffte, meine Resultate über
mittlere Felder und die allmähliche Bildung
des normalen Tripletts zu finden, /2/ die zu einer Prüfung der
Koppelungstheorie führen könnten. Bisher ist nur eine Bemerkung von
Back über Na 3303 da; das bez. Resultat wird nun ganz
durch die Formeln genau bestätigt, man würde aber doch gerne
mehr Beobachtungen verwerten. Ich habe mich deshalb direkt
an Paschen gewendet.-
Gerne betone ich [nochmals?], daß sich m.E. die
Koppelungstheorie als nur eine Vorbereitung auf
Definitives darstellt. Sie hat den Vorzug, präziser
Fragestellung, sie führt die sämtlichen durch die Beobachtung
geforderten Freiheitsgrade wirklich ein und gestattet, zu
begreifen, durch welche Beobachtungen /3/ Schlüsse auf die Funktion
eines jeden einzelnen möglich sind (bei den D-Triplets liegt die Sache
so günstig, daß man aus der Erfahrung alle Parameter auch
wirklich ableiten kann.) Diese Aufklärung scheint mir die unerläßliche
Voraussetzung für die Konstruktion eines befriedigenden
Modelles. Freilich muß dies bei den D-Linien 12 Freiheitsgrade haben,
und damit ist die große Schwierigkeit der definitiven Aufgabe bereits
angedeutet. Ich verzweifle daran, sie zu lösen und
begnüge mich mit der Vorarbeit.
Treulich
*Bitte die Bemerkung
zu entschuldigen!
Ihr W. Voigt.