München, 30. Jan 1924
Lieber Herr Kollege!
Ihr freundliches Glückwunschschreiben vom 25. d.M ist erst mit einiger Verspätung in meine Hände gelangt, weil das Postamt in Nymphenburg von meinem Dasein nichts weiß und erst das Postamt 19 in Neuhausen mich aufzufinden wußte. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Glückwünsche und hoffe, daß sie wenigstens zum Teil in Erfüllung gehen möchten. Es ist mir natürlich eine große Ehre, wenn Sie sich als meinen Schüler ansehen, aber ich muß gestehen, daß ich mich dadurch auch etwas bedrückt fühle, da ich nicht im Zweifel darüber sein kann, daß Sie mir im Ganzen genommen entschieden überlegen sind.
Mit besten Grüßen
Ihr ganz ergebener
A. Föppl