Hamburg, den 22. Septemb. 1902
Sehr geehrter Herr Professor!
Ich empfing heute Vormittag Ihre Postkarte von gestern, und da sich infolge von Abhaltung eines der beteiligten Herrn die Prüfungstage etwas verschoben haben, so war ich so frei Sie telegraphisch zu benachrichtigen, daß ich erst am 25. dss. Mts. ganz frei bin. Sie waren so liebenswürdig mich in Antwort auf mein Telegramm zu benachrichtigen, daß Sie Ihre Reise um einen Tag verschoben haben.
Es sollte mir aufrichtig leid thun Ihre Dispositionen /2/ gestört zu haben. Es handelt sich aber bei mir wirklich um Force majeur.
Ich würde Ihnen empfehlen in Moser's Hotel abzusteigen. Es ist nur ein paar Häuser von meinem Bureau entfernt und ist bei mäßigen Preisen ganz gut.- Ich mache Sie übrigens darauf aufmerksam, daß wegen Umbau des Hauses der Eingang zu meinem Bureau provisorisch Rathhausmarkt No 8 ist. Der Ausgang ist allerdings augenblicklich etwas halsbrecherisch, aber immerhin noch möglich. Ich werde übrigens am Donnerstag vor 10 Uhr in Moser's Hotel nach Ihnen fragen um Sie führen zu können. /3/ Ich bitte Sie jedoch sich dadurch nicht etwa bestimmen zu lassen unbedingt Moser's Hotel zu wählen.
Unsere Experimente werden übrigens in einer Stunde erledigt sein, so daß Sie schon für den Nachmittag über Ihre Zeit verfügen können, wenn Ihnen das erwünscht sein sollte. Hoffentlich haben Sie jedoch noch den Nachmittag für mich frei.
Ich freue mich schon und zeichne
Mit Hochachtung ergebenst
Otto Schlick.