München, den 1. September 1938.

Sehr verehrter Herr Rektor!

Sie haben, wie ich höre, die Mitteilung von Heisenberg erhalten, dass der Reichsführer SS die Erlaubnis gegeben hat, seinen Brief an Heisenberg amtlich zu verwerten. Um letzteres möchte ich hierdurch bitten. Sie können sich vorstellen, dass Heisenberg mit der Zeit etwas nervös wird, da er bisher noch garnichts Amtliches gehört hat. Ist denn noch irgendeine Aussicht vorhanden, dass die Sache vor dem 1. November erledigt werden kann? Wenn Sie mir darüber eine inoffizielle Mitteilung zukommen lassen könnten, die ich an Heisenberg weitergeben darf, wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Ich werde vom 11. bis 18. die Physiker-Tagung in Baden-Baden besuchen, vorher und nachher bin ich im Wesentlichen zu Hause.

Ihr aufrichtig ergebener
[A. Sommerfeld]