München, den 25. April 1947
Lieber Bopp!
Am 30. h. müssen wir in der Fakultät über meine Vertretung beschließen. Wir denken an Sie als Extraordinarius, unter ev. Mitwirkung von Fues als Honorarprofessor, oder zunächst als kommissarischen Vertreter: spätestens im nächsten Wintersemester, womöglich, wenn die für das Sommersemester vorgesehene Vertretung versagen sollte, schon früher.
Sind Sie bereit? Haben Sie die Spruchkammer passiert? Sind Sie belastet? //Verheiratet oder ledig?// Sind Sie in Hechingen jederzeit abkömmlich?
Die neue Fassung Ihrer Arbeit über Statistik hat mich gefreut. Kommt sie in die Naturforschung? Werden Sie das Referat über Küssner schreiben? Mit oder ohne mein Zutun? Die vernichtende Kritik von Flügge in den Naturwiss. scheint mit übertrieben. Heisenberg ließ mir sagen, daß er mit einer teilweisen Anerkennung, teilweisen Zurückweisung, wie ich sie mir dachte, einverstanden ist.
Mit der Bitte um recht baldige Antwort
Ihr ergebenster A.S.